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Das OVERVIEW-Statement (und, um 90° gedreht: XOVERVIEW) dient dazu, Mittelwerte, Summen, Basen über mehrere Variablen effizient darzustellen.

OVERVIEW- und XOVERVIEW-Tabellenkonstrukte werden intern in einfache TABLE-Strukturen übersetzt und können so, wie gewohnt, als Grundlage für die Charterstellung mittels GESStabs Artist und GESS ChartFactory dienen.

Zusammengesetzte Übersichtstabellen sind, analog zu TABLE ADD, mittels OVERVIEW ADD und XOVERVIEW ADD realisierbar.


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Syntax:

OVERVIEW <tableoptions> = <kopf> BY <cellelementlist> ( <varlist> )
[ SORT <cellelement> [ DESCEND ] [ PANE <number> CODE <number> ] ] ;

<varlist> ::= { <variable [ <varoption> ] }*n
<varoption> ::=
[ SORTCLASS <number> ]
[ LEVEL <number> ]
[ FILTER <log.bedingung> | ]
[ USEFONT <font> ]
[ USEWEIGHT <variable> ]
[ DESCRIPTION <string> ]
[ SORT AS <tablename> ]

Ein Beispiel:

TABLETITLE = "Eine ganz einfache Übersichtstabelle mit OVERVIEW"; OVERVIEW =

k BY MEAN VALIDN (

a11

a12

a13

a14

a15

a16

a17

a18

a19

) SORT MEAN DESCEND; 

Hinweis: VALIDN (Zeile 4 im Code-Beispiel) ist das Schlüsselwort, mit dem man sich auf die Anzahl der verwertbaren Fälle einer dritten Variable bezieht, z.B. alle Fälle, die in den Mittelwert eingegangen sind.

Es wird diese Tabelle erzeugt:

Übersichtstabelle mit OVERVIEW

Übersichtstabelle mit OVERVIEW

Das sieht jetzt noch nicht so besonders aus. 'Klassisch' wurden ähnliche Tabellen als Aneinanderreihungen von einzelnen ABSMEAN-Zeilen erzeugt, also:

TABLEFORMAT = +GLOBALSORT; 

TABLE = #k by

ABSMEAN( a11 ) SORT MEAN DESCEND

ABSMEAN( a11 ) SORT MEAN DESCEND

ABSMEAN( a11 ) SORT MEAN DESCEND

... 

Der Vorteil der Formulierung mit OVERVIEW liegt zunächst in der höheren Skript-Übersichtlichkeit und verminderter Schreibarbeit. Vor allem erlaubt diese Syntax aber eine höhere Flexibilität. Es ist z.B. sehr einfach möglich, die Zellen dieser Tabelle zu erweitern, z.B. durch den hybriden t-Test.

Hinter dem BY bis zur öffnenden Klammer kann man beliebige CELLELEMENTS hinzufügen, maximal sieben an der Zahl. Und man kann auch aus z.B. allen verschiedenen t-Tests den aussuchen, den man an dieser Stelle für den angebrachtesten hält.

Die Reihenfolge der Darstellung der CELLELEMENTS richtet sich, wie auch sonst bei Tabellen vom Typ TABLE, nach der CELLSEQUENCE. (Es ist also reiner Zufall, dass die Reihenfolge in der untenstehenden Tabelle der Reihenfolge der Erwähnung in der Syntax entspricht.)

TABLEFORMAT = +AUTOSIGNCHAR; 

TABLETITLE = "Eine Übersichtstabelle mit OVERVIEW, inklusive hybridem t-Test"; 

OVERVIEW = k BY MEAN VALIDN HYTTEST(

a11

a12

a13

a14

a15

a16

a17

a18

a19

) SORT MEAN DESCEND; 

Übersichtstabelle mit OVERVIEW inklusive hybridem t-Test 

Übersichtstabelle mit OVERVIEW inklusive hybridem t-Test 

Dieses Tabellenstatement bietet zudem zusätzliche Flexibilität. Man kann die Auswertung und/oder Darstellung einzelner Variablen in der Liste gezielt modifizieren. Hinter den Variablennamen kann man folgende Optionen schreiben:

SORTCLASS <number> 
LEVEL <number> 
FILTER <log.bedingung> |
USEFONT <font> 
USEWEIGHT <variable> 
DESCRIPTION <string> 

Zum Beispiel erzeugt diese Syntax:

OVERVIEW =

#k

BY

MEAN VALIDN (

a11

a12 DESCRIPTION "this was a12" USEFONT "Helvetica-Bold" size 9

a13 LEVEL 252

a14 USEWEIGHT dummyweight

a15

a16

a17 FILTER a11 EQ 1 OR a12 EQ 5 | SORTCLASS -12

a18

a19

) SORT MEAN DESCEND; 

... folgende Tabelle:

Übersichtstabelle mit OVERVIEW mit modifizierten Variablen

Übersichtstabelle mit OVERVIEW mit modifizierten Variablen

Gehen wir die Bedeutung dieser Optionen der Reihenfolge nach durch: a12 bekommt einen anderen Font und einen abweichenden Text. a13 bekommt einen LEVEL 252, und wird entsprechend in der Ausgabe unterdrückt. Für die Auswertung von a14 wird eine eigene Gewichtsvariable verwendet, im Beispiel hatte diese fix den Wert 0,1. a17 bekommt eine negative SORTCLASS, sie steht deshalb am Kopf der Tabelle, obwohl der Mittelwert nicht der größte ist. Außerdem sind nur die gefilterten Werte enthalten.

XOverview

Das XOVERVIEW-Statement ist die um 90 Grad gedrehte Variante des obenstehenden OVERVIEW-Statements.

Man schreibt zunächst alle gewünschten CELLELEMENTS, dann die Variablenliste, und dann den gedrehten 'Kopf' (entspricht hier der Vorspalte).

Syntax:

XOVERVIEW <tableoptions> =
<cellelementlist>( <varlist> ) [ SORT <cellelement> 
[ DESCEND ] [ PANE <number> CODE <number> ] ] BY <kopf>;

<varlist> ::= { <variable [ <varoption> ] }*n
<varoption> ::=
[ SORTCLASS <number> ]
[ LEVEL <number> ]
[ FILTER <log.bedingung> | ]
[ USEFONT <font> ]
[ USEWEIGHT <variable> ]
[ DESCRIPTION <string> ]
[ SORT AS <tablename> ]

Zum Beispiel:

FRAMEELEMENTS = ABSROW; 

TABLETITLE = "Eine Übersichtstabelle mit XOVERVIEW"; 

XOVERVIEW = MEAN ABSOLUTE STDDEV PHYSICALRECORDS(

a11 LEVEL 98

a12 DESCRIPTION "this was a12" 

a13 LEVEL 252

a14 USEWEIGHT dummyweight

a15

a16 USEFONT "Helvetica-Oblique" SIZE 8.5

a17 FILTER a11 EQ 1 OR a12 EQ 5 | SORTCLASS -12

a18

a19

) SORT MEAN DESCEND

by k; 

Mit folgendem Ergebnis:

Übersichtstabelle mit XOVERVIEW

Übersichtstabelle mit XOVERVIEW

[X]Overview-Tabellen als Grundlage für Grafiken

Tabellen vom Typ [X]OVERVIEW werden intern übersetzt als eine Reihe von TABLE STRUCTURE- und TABLE ADD-Anweisungen und weisen so intern die Struktur einer Tabelle vom Typ TABLE auf. Hieraus folgt, dass alle Zellen völlig normal auch von den GESS-Chartingtools GESStabs Artist und GESS ChartFactory angesprochen werden können.

Insbesondere ist intern auch das CELLELEMENT bekannt, auf das ein Ergebnis zurückgeht. Daraus folgt, dass auch mittels der CELLELEMENT-Option auf ausgesuchte Inhalte zugegriffen werden kann.

Hier noch eine Beispieltabelle mit drei Elementen je Zelle. Das Chart soll auf der Basis des MEAN erstellt werden:

Übersichtstabelle mit XOVERVIEW auf Basis des MEAN

Übersichtstabelle mit XOVERVIEW auf Basis des MEAN

Und hier die Zeilen aus dem Skriptteil zu GESStabs Artist:

GESSCHART

INVERSE

CHARTTITLE "Eine GESStabsArtist Graphik auf der Basis der Mittelwerte aus der OVERVIEW-Tabelle\CELLELEMENT MEAN" 

CELLELEMENT MEAN

NUMCENTERGRAPH

WHITENUMBERS

=

| FORM LINE FORM CIRCLE SYMBOLSIZE 12 ROWS 1:11 COLUMNS 1:5

Mit folgendem Output:

GESStsabsArtist-Grafik auf Basis der Mittelwerte aus der OVERVIEW-Tabelle 

GESStsabsArtist-Grafik auf Basis der Mittelwerte aus der OVERVIEW-Tabelle 

[X]Overview Add

Ähnlich wie TABLE ADD kann man mit OVERVIEW ADD und XOVERVIEW ADD die Daten aus mehreren Vorlagen einfach in eine Tabelle integrieren.

Overview Add

Ein Beispiel: Gegeben sei eine Studie, in der Befragte für fünf Modelle Bewertungen abgeben. Hierbei werden nicht alle Befragten zu allen Modellen befragt, sondern jeweils nur zwei. Eine Erstvorlage, "Modell 1“ und eine Zweitvorlage "Modell 2“. Modell1 und Modell2 sind zwei einfache Variablen, in denen für jeden Befragten festgehalten ist, welches Automodell als erstes und als zweites vorgelegt wurden. Die Übersicht zu den Einzelfragen ist mit OVERVIEW schnell gemacht:

OVERVIEW = Modell1 BY #cells( bew1.1 bew1.2 bew1.3 bew1.4 bew1.5 );

'#cells' ist ein Expand, in dem die gewünschten CELLELEMENTS in der Übersichtstabelle vereinbart werden:

#expand #cells MEAN TTEST

clip0001

OVERVIEW = Modell2 BY #cells( bew2.1 bew2.2 bew2.3 bew2.4 bew2.5 );

clip0002

Damit verfügen wir jetzt über zwei Tabellen, in denen wir sehen können, wie die Modelle in der ersten und der zweiten Vorlage durchschnittlich bewertet wurden.  Die gewünschte Übersicht über beide Vorlagen 'addiert' liefert uns eine einfache OVERVIEW ADD-Tabelle:

CLONEVAR Modelle = Modell1;

VARTITLE Modelle = "Erst- und Zweitvorlage aufaddiert";

OVERVIEW =     Modelle BY #cells( bew1.1 bew1.2 bew1.3 bew1.4 bew1.5 );

OVERVIEW = ADD Modell2 BY #cells( bew2.1 bew2.2 bew2.3 bew2.4 bew2.5 );

clip0003

XOverview Add

Auch XOVERVIEW-Tabellen kann man mit dem ADD Operator aufaddieren. Exakt denselben Sachverhalt wie oben kann man mit XOVERVIEW auch um 90° gestürzt darstellen. Es bedarf nur weniger Anpassungen, um das Layout anzupassen: Statt des spaltenweisen TTEST müssen wir hier ROWTTEST verwenden, und die ABSROW wird sinnvollerweise durch eine ABSCOLUMN ersetzt.

#expand #cells MEAN ROWTTEST

FRAMEELEMENTS = ABSCOLUMN;

XOVERVIEW =       #cells( bew1.1 bew1.2 bew1.3 bew1.4 bew1.5 ) BY Modelle;

XOVERVIEW ADD =   #cells( bew2.1 bew2.2 bew2.3 bew2.4 bew2.5 ) BY Modell2;

In der Addition kommt dann folgende Tabelle dabei heraus:

clip0004

Warnung zu CiteFirstVar und CiteAllVars

CITEFIRSTVAR und CITEALLVARS funktionieren im Zusammenhang mit OVERVIEW und XOVERVIEW nicht. Angezeigt wird à la CITEVARTEXT stets der VARTEXT der erst genannten Variable.